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1. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 47

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Volkswirtschaft und geistiges Leben in Deutschland. 47 kam durch den Wettbewerb der billiger arbeitenden Grobetriebe in eine immer schwierigere Lage und vermochte sich teilweise nur mit Mhe zu behaupten Andererseits kam es jetzt fter vor, da die Industrie weit mehr Waren erzeugte, als verkauft werden konnten, da also berproduk-ti o n eintrat; die Folge solcher Krisen" war, da die Preise stark zurck-gingen, da eine Reihe von Unternehmern Bankrott machten, da groe Ver-mgen verloren gingen und viele Arbeiterfamilien ins Elend gestrzt wurden. Besonders bedeutsam war es, da sich ein neuer, an Zahl stetig zunehmender Stand, der Stand der Industriearbeiter bildete, der sich im Gefhl seiner unsicheren wirtschaftlichen Lage durch die bestehende Gesellschafts-ordnng benachteiligt glaubte und in einen immer schrferen Gegensatz zu den brigen Klassen des Volkes trat. Davon wird noch die Rede sein. Whrend sich die Industrie mchtig entfaltete, begann zugleich der Handel und der Verkehr einen ungeheuren Aufschwung zu nehmen.handel. Eben erst war der Binnenhandel dadurch mchtig gefrdert worden, da man ein Netz von Landstraen geschaffen hatte, das sich der alle Ge-biete Deutschlands erstreckte. Jetzt wurde ein Schienenweg nach dem andern gebaut; und nachdem die wichtigeren Verkehrspltze durch Eisenbahnen miteinander verbunden worden sind, ist man heute dazu bergegangen, auch verkehrsrmere Gegenden durch Kleinbahnen zu erschlieen. Gleichzeitig nahm die Fluschiffahrt und die Seeschiffahrt stetig zu. Durch die Aus-bildung der Verkehrsmittel, durch welche der Verkehr erleichtert, beschleunigt und verbilligt wurde, wuchs der Auenhandel. Die Einfuhr fremder Erzeugnisse, die teils, wie Kaffee, Tabak, Getreide, dem Gensse dienen, teils, wie Baumwolle, Wolle, Holz, von der Industrie verarbeitet werden, hat ebenso zugenommen wie die Ausfuhr der verschiedensten gewerblichen Erzeugnisse; es gibt heute in Deutschland Industrien, die vornehmlich fr den Export arbeiten. Um den Zahlungsverkehr zu erleichtern, ist die Kr e -ditwirtschaft ausgebildet worden. Die Trger dieses Kreditsystems sind die Banken; nur der kleinere Teil der Zahlungen erfolgt durch Metall-geld, die meisten vollziehen sich durch Wechsel, Banknoten und andere Kreditmittel, y 40. Das geistige Leben in Deutschland. Whrend sich das wirt-schastliche Leben so gewaltig entwickelte, wurden auch die verschiedensten Zweige der Wissenschaft auf das eifrigste gepflegt. Grere Erfolge als je in einem frheren Jahrhundert waren der Naturwissenschaft tot^gsaft beschieden; ihren auerordentlichen Leistungen war ja der Aufschwung des Gewerbes und des Verkehrs zum grten Teile zu verdanken. Bis der

2. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 106

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 106 — Die Einfuhr der Rohstoffe kommt bei den Fleisch- und Wurstwarenfabriken aus der näheren Umgegend Güterslohs, der Versand der Erzeugnisse geht in die ganze Welt; selbst nach Australien werden Gütersloher Würste versandt. Außerdem gibt es iu Gütersloh sechs Webereien. In einigen wird Baumwolle gewebt, sie heißen Baumwollwebereien, die beiden andern sind Seidenwebereien. Warum heißen sie so? Der Rohstoff der Baumwollwebereien ist die Baumwolle. Sie kommt aus Amerika und andern warmen Ländern. Dort wächst sie auf dem Baumwollenstrauch. Zeigen! Heute kommt auch schon Baumwolle ans den deutschen Kolonien Kamerun, Togo und Ostafrika. Welches sind die Erzeugnisse der Baumwollwebereien? Wozu werden sie benutzt? Sie werden in Gütersloh gebraucht und uach andern Orten verschickt. Abb. 40. Hein, Am Webstuhl. Verlag von B. G. Teubncr, Leipzig und Berlin.*) 'Der Rohstoff der Seidenwebereien ist das Gespiust des Seidenspinners. Zeigen! Er stammt aus Asien und wird heute iu warmen Ländern ge- züchtet, am liebsten nährt er sich von Maulbeerbaumblätteru. Zeigen! Sie gedeihen gut iu Jtalieu, darum wird dort viel Raupeuzucht getrieben. Früher hat man auch bei uus die Zucht des Seidenspinners versucht, der geringen Erfolge wegen sie aber bald wieder aufgegeben. Das Erzeugnis der Seidenwebereien ist die Seide. Wozu wird sie benutzt? Sie wird wie die Baumwolle in Gütersloh verkaust und in andre Orte versandt. Die rege Rindviehzucht bei Gütersloh hat Molkereien erstehen lassen, in denen die Milch zu Butter und Käse verarbeitet wird. Woher stammt der Rohstoff? Wohin werden die Erzeugnisse versandt? — Die vielen Häute der geschlachteten Rinder, Kälber, Schafe, Ziegen werden von den *) 100 X 70 cm. 6 ji

3. Unsere Heimat - S. 50

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
1. Eine Kohle erzählt ihre Geschichte! 2. Der Kohlenkahn erzählt seine Reise bis Frankfurt! 3. Gebt an, wie die Kohle verwendet wird! 33. Am Handelshafen (Winterhafen). Cvm Sommer beleben zahlreiche Dampfschiffe und Frachtkähne den Main. Wo aber bleiben sie im Winter? Sie machen es wie viele Vögel, die uns während der kalten Jahreszeit ver- lassen, nur brauchen sie nicht so weit zu reisen. Auch die Schisse Westhafen, Lageplan. haben Angst vor dem Winter. Es gesällt ihnen gar nicht, wenn der Main mit Eis bedeckt ist. Am allerwenigsten aber lieben sie Eistreiben. Sie sürchten, die großen Eisschollen könnten sie be- schädigen. Warum? 2. Wo finden die Schiffe denn Schutz vor dem bösen Winter? Wir wollen ihr Versteck einmal aussuchen! Unterhalb der Wilhelms- Brücke gegenüber dem Kohlenhafen grenzen dicke Mauern einen Teil des Flusses ab. Dort ist der Winterhasen. Nur nach der unteren Seite des Flusses ist ein Ausgang. An der oberen Seite ist ein starkes Tor, das gewöhnlich verschlossen ist. Da wiegen sich die Schiffe im Winter vergnügt auf und ab und fchauen wohlgeborgen über die Mauern dem Eisgang zu. 3. Aber der Winterhafen ist auch im Sommer nicht leer. Große Kähne mit Getreide, Kaffee, Zucker, Reis und andren Sachen 50

4. Das Badnerland - S. 22

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Nr. 8. Mannheim Ziel: Die größte Industrie- und Handelsstadt Badens' I. Frage' Was lehrt die Karte? 11. Frage! Welches sind die wichtigsten Fabriken in M a n n h c i m? Iii. Frage: W a r u m sind gerade in Mannheim so viele Fabriken? 1. Frage: W a s lehrt die Karte? Mannheim liegt am Einfluß des Neckars in den Rhein. Zwei schöne Brücken sichren über den Neckar und verbinden die Altstadt mit der sogenannten Neckarstadt. Zur Zeit sind die Orte Käfertal, Waldhos, Neckarau und Feudenheim mit Mannheim vereinigt. 1j. Fragei Welches find die wichtigsten Fabriken in Mannheim? Große, Tag und Nacht rauchende Schornsteine künden schon von weitem die Industriestadt an. Zu den größten Fabriken zählen: 1. Die 6 großen Kunstmühlen, von denen jede täglich etwa 4000 Sack Weizen verarbeitet und die das feinste Mehl herstellen. Durch mächtige Elevatoren, die automatisch betrieben werden, wird das Getreide aus den Rheinschiffen in die höchsten Stockwerke der Mühlen befördert. Das Getreide liegt offen — also nicht in Säcken — in den Schiffen. In den Mühlen wird das Getreide gereinigt und kommt in die Mahlgänge. Im untersten Stock kommt es als fertiges Mehl, gut in Säcken verpackt und durch Automate genau abgewogen, heraus. Soweit das fertige Mehl nicht aus die Eisenbahn kommt, wird es mittelst Schiff weiter verfrachtet. Zu dieses Zweck hat jede Mühle eine Einladevorrichtung, die einem Kanal gleicht und durch die die Mehlsäcke in den Schiffskörper gelangen. 2. Die großen Brikett- oder Preßkohlenfabriken im Mühlauhafen, die in 24 Stunden zweiundvierzig Eisenbahnwagen

5. Das Badnerland - S. 26

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 26 und gedörrten Äpfeln, Stockfischen, Schweinefett, Schweinefleisch, Tabak, Getreide, Mehl usw. Andere Kranen entladen Kohlen, andere Eisen und bringen sie in die bereit stehenden Eisenbahnwagen, die sie dann in die Lagerhäuser oder in entfernte Landesteile führen. Ein einziger Schleppkahn kann 20—40000 z tragen. Mit dieser Befrachtung könnten 200 Eisenbahnwagen beladen werden. Da ein Schleppdampfer oft 10 solcher Kähne anhängen hat, so könnte man mit der darin befindlichen Ware 40 Güterzüge, jeden Güterzug zu 50 Wagen, befrachten. Aber auch Erzeugnisse der Mannheimer Fabriken, ja von ganz Baden und Süddeutschland, werden im Hafen Mannheims ocr- laden und in die weite Welt befördert. Der gesamte Hafenverkehr betrug im Jahr 1908 rund 8 Mil- lionen Tonnen. Gerade der günstigen Lage im Schiffs- und Eisen- bahnverkehr verdankt die Rhein-Neckarstadt einen großen Teil ihrer heutigen Größe sowohl hinsichtlich ihres Reichtums als auch ihrer Einwohnerzahl. Die letztere betrug 1886 noch 61000, heute zählt Mannheim rund 200 000 Einwohner. Das Steuervermögnn dieser war 1886 etwa 330 Millionen Mark, heute ist es aus 1850 Mil- lionen Mark angewachsen. Wiederholungsfragen. Wie heißt die größte Stadt Badens? Wo liegt Mannheim? Wie ziehen die Straßen Mannheims? Welche Wasserstraßen treffen bei Mannheim zusammen? Welche Eisenbahnen treffen bei Mannheim zusammen? Nach welchen Richtungen ziehen die großen Bahnen von Mannheim aus? Mit welchen Ländern wird Mannheim durch sie verbunden? Was ist die Folge dieser günstigen Verkehrswege? Was bringen die Rheinschiffe nach Mannheim? Was wird aus den Rohstoffen gemacht? Wodurch werden die Rohstoffe, die in Mannheim nicht verarbeitet werden, weiter befördert? Nenne Fabrikorte, die von Mannheim aus niit Rohstoffen versehen werden ' Welche Rohstoffe kommen nach Weinheim? Was bringen die Schiffe und Bahnen außer den Rohstoffen? Woher kommen die Südfrüchte? Was für Südfrüchte werden in Mannheim eingeführt? Was bringen die Schiffe außerdem? Woher kommt das Petroleum? Wie nennt man Zucker, Kaffee, Salz, Pfeffer, Mußkatnuß, Nelken usw. mit einem Wort? Was bezieht der hiesige Konsumverein jedes Jahr von Mannheim?

6. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 8

1911 - Breslau : Hirt
8 Heimatkunde der Provinz Brandenburg. Fischottern, Trappen, Reiher, Gänse, Enten, Raubvögel (jährlich werden 12 000 abgeschossen). Die Flüsse und Seen sind von Fischen aller Art und von Krebsen belebt. Der Fischreichtum ist aber infolge des Schiffsverkehrs und der Verunreinigung der Gewässer durch die zahlreichen Fabriken an ihren Rändern zurückgegangen. Man versorgt sie daher mit kleinen Fischen, die in Brutanstalten (Berneuchen in der Neumark) gezogen werden. Die am meisten vorkommenden Fische sind Welse, Hechte, Karpfen (große Teiche bei Peitz), Zander, Forellen (Bäche des Höhenlandes der Neumark), Schleie, Barsche, Bleie, Plötzen, Lachse, Aale, Neunaugen, Maränen. Unser Auge und Ohr erfreut eine reiche Vogelwelt. Den Wald beleben das Waldkäuzcheu, die Amsel, der Buchfink, das Rotkehlchen, der Kuckuck, der Eichelhäher, der Hänfling, der Zeisig, die Grasmücke, der Zaunkönig, der Pirol, der Kreuzschnabel, die Meisen, der Baumläufer, die Spechte, der Wiedehopf, die Elster, die Krähe, der Habicht, der Sperber, der Turmfalke, der Bussard. Felder und Gärten erfüllen mit ihrem Gesang die Lerche, der Grünfink, der Stieglitz, die Goldammer, die Nachtigall, der Würger, der Star, das Rotschwänzchen. Am Bache, auf dein Teiche und im Sumpfe treiben ihr Wesen die Bachstelze, der farbenprächtige Eisvogel, der Rohrsperling, das Teichhuhn, der Haubentaucher, die Wildeute, die Wildgans, der Reiher, der Fischadler, der Kranich, die Trappe, der Storch, der Kiebitz. In Stadt und Dorf hausen Schwalbe und Sperling. Von nutzbaren Mineralien kommen Braunkohle im Osten und Südosten der Mark (jährlich 12 Mill. t), Kalkstein bei Rüdersdorf (jährlich 1 Mill. t), Gips bei Sperenberg (jährlich 200 000 t), Steinsalz bei Sperenberg (wird noch nicht abgebaut), Torf in den Brüchen und Luchen (Linüm) vor. 8. Bewohner. Von den frühesten Bewohnern der Mark geben uns allein die Funde Nachricht, die man im Boden gemacht hat. Sie schweiften als Jäger umher, bereiteten ihre Hausgeräte aus Ton, ihre Werkzeuge aus Knochen, ihre Waffen aus Feuerstein. Man hat ihrer Zeit daher den Namen „Steinzeit" gegeben. Die uuverbraunten Leichname ihrer Verstorbenen begruben sie in Steinkammern im Boden, die man „Hünengräber" nennt. (Uckermark.) Um 1000 v. Chr. Geb. fanden durch Handelsverbindungen Werkzeuge und Waffen aus Bronze (Kupfer und Zinn) Eingang. Man nennt diese Zeit darum die „Bronzezeit". Die Menschen waren damals seßhaft, wohnten zum Teil in Pfahlbauten an Seen und Flüssen und nährten sich vom Ackerbau. Ihre Toten verbrannten sie und setzten die Asche in Urnen an bestimmten Orten bei; man findet daher als Zeichen jener Zeit große Urnenfelder im Boden. (Prignitz.) Durch römische Kaufleute wurden Waffen und Werkzeuge aus Eisen in nnsre Gegend ge- bracht. Die „Eisenzeit", die noch heute andauert, trat damit für sie ein. Die Mark wurde damals von mehreren Stämmen der alten Germanen, den Sem- nonen und Burgundern, bewohnt. Sie bedienten sich der Runenschrift; ihre

7. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 145

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Land und Leute in Kurland. ist Ackerland, über ein Viertel sind Wiesen und Weiden und der Rest Moore und Unland. Das Klima in Kurland kommt dem in Ostpreußen fast gleich, ist aber erheblich feuchter. Kurland zerfallt in zwei, sowohl an Größe, wie an Bodenbeschaffenheit sehr ungleiche Teile. Das Unterland, das eigentliche Kurland, ist eben und bildet die Kornkammer, aus der so reiche Schiffsladungen Getreide, namentlich der schöne Weizen, nach England und Holland versandt werden. Das Oberland, welches die Nordspitze Kurlands bildet, zeigt eine mehr hügelige und vor allem sehr waldige Beschaffenheit. Das Oberland hat noch aus früheren Jahrhunderten einen besonderen Namen: Sein gal len. Das Wappen Kurlands ist ein roter gekrönter Löwe in silbernem Felde; Semgallen zeigt einen Hirsch in blauem Felde. Da die Kurländer von jeher ein kriegerischer Volksstamm waren, so ist der Löwe, als Sinnbild ihrer Tapferkeit, durchaus am Platze. Ebenso deutet der Hirsch im Wappen von Semgallen auf das reiche Wild in den dortigen Forsten. In Semgallen gibt es noch Luchse und Elentiere. Der Wolf ist schon seit mehreren Jahrzehnten gänzlich ausgerottet worden. Er streift nur noch zuweilen aus dem angrenzenden Litauen nach Kurland hinüber. Sobald aber seine verhaßte Gegenwart gemeldet wird, setzen sich sämtliche Gutsbesitzer der Gegend, wo er gesehen wurde, in Bewegung, und ein sicherer Schuß streckt ihn bald zu Boden. Sind die Wälder Kurlands reich an Wild, so sind es die vielen Seen nicht minder an Fischen. Zählt Kurland gleich nur wenige feinere Fi scharten, so fehlt ihm doch nicht der edle Lachs. Auch besitzt es einen Fisch, der in Deutschland zwar vorkommt, aber nur in dessen nordöstlichem Teile, und dann unter anderem Namen. Er ist ein Meerfisch und heißt in Kurland „Wemgalle," während er in Preußen „Zerte" genannt wird. Die Wem-galle hat fast die Größe eines Lachses und ist sehr breit. Die Angabe, wie die Lachse und Wem galten am besten gefangen werden, verdankt man dem Herzoge Jakob von Kurland, einem der umsichtigsten Regenten, der mit der Schwester des Großen Kurfürsten von Brandenburg vermählt war. Er hatte für das Kleine, wie für das Große ein gleich offenes Auge. Nach seiner Vorschrift werden alljährlich um die Mitte des Maimonats oberhalb des Windaufalles zwischen den beiden Ufern etwa vierzig Holzblöcke aufgestellt, die durch lange Neben- und Querstangen miteinander verbunden sind. An diese Stangen werden Körbe befestigt, in welche die Lachse und Wemgallen, wenn sie, gegen den Strom schwimmend, um weiter ziehen zu können, die Felshöhe hinanspringen, hineinfallen. Die anderen Fische in der Windau, als Lachsforellen, Barsche, Weißfische, Neunaugen, Quabben, Stinte, Störe, Schmerlinge, springen nicht, und man bemächtigt sich ihrer deshalb auf andere Weise. Ein glücklicher Fang gibt etwa achtzig bis hundert Lachse und Wemgallen. Das Fangen des Lachses in der Luft ist gar nicht etwas so sehr Merkwürdiges, sondern hängt mit den Eigentümlichkeiten dieses Fisches genau zusammen. An allen Orten nämlich, wo der Lachs auftritt, zieht er aus dem

8. Die politische Geographie - S. 91

1857 - Emmerich : Romen
9t 2. Prinz - Wales - J.ns el, an der Malakka-Str. mit bet: Stadt Georgetown. 3. Gebiet von Malakka mit der St. gl. N. 4. Insel Singapore, in der Malakka-Str. mit der Stadt gl. N., die lebhaft aufblüht und jetzt 25000 E. hat. §. 34. Staaten Vorder-Indiens. Vorher-In bien, mit der Tiefebene (Sind- und Gangesv Ebene) und den südlichen Stufen des Himalaya 65000 Q.-M. mit vielleicht 200 Mill. E., ist eins der probuctenreichsten Länder der Erbe: Elephanten, Königstiger, Rhinoceros, Affen, Hornvieh, Schlan- gen, Krokobile u. s. w. (vergl. phhs. Geogr. §. 66); Walbungen (Tiekholz zum Schiffbau), Reis (Hauptnahrungsmittel), Zucker, Pfeffer, Opium, Arzneipflanzen, Inbigo, Baumwolle; Golb, Silber, Diamanten, Ambra, Salpeter. — Dekan (wir verweisen rücksicht- lich der horizontalen und vertikalen Gestalt Vorber-Jnbiens, der Flüsse, des Klimas u. s. w. auf die entsprechenben §§. der top. und phhs. Geogr.) hat bei der Fruchtbarkeit und Mannigfaltigkeit Asiens das Klima der schönsten Gegenden Europas. Das T i e f l a n b ist im W. wüst und sandig (Sinb-Ebene; vergl. phps. Geogr. §. 50, »), im O. (Ganges-Ebene) außerorbentlich wasserreich und fruchtbar. Bengalen, der Unterlauf des Ganges und Brahmaputra, hat ein brennenbes Klima, bichte, ungesunbe Luft, keinen Frühling. Der Sunberbunb (top. Geogr. S. 82) ist mit Sumpfwalbungen bebeckt und von Thieren reich bevölkert. Die Moussons (s. phps. Geogr. §. 57, 9). Die Sübstufen des Himalaya haben ein ge- mäßigtes Klima. — Die Mehrzahl der E. bilden die H i n b u 's (vergl. phhs. Geogr. §. 73, 3), sanfte, gut geartete, zum Theil auch sehr kriegerische Men- schen; baneben viele Mongolen und Afghanen, auch Parsen, Araber, Armenier u. a. Frembe aus den Rachbarlänbern, ferner Juden, Eu- ropäer, besonders Engländer, die jedoch, als herrschendes Volk be- trachtet, einen geringen Theil der Bevölkerung bilden. Der Brah- manismus herrscht in mehrere Seelen (Wed a ms, heilige Bücher der Indier; Wittwenverbrennung; uralte, prachtvolle Tempel; Mön- che und Einsiedler). Nächst den Anhängern des Brahinanismuö sind die Bekenner des Islam am zahlreichsten (etwa 22 Mill.), außerdem Christen (Missionsschulen), Parsen, Juden, Lamaistcn. Eigenthüm- liche, nicht fortschreitende Cultur. Dichtkunst (auch dramatische) von hohem Alter. Eintheilung des Volks in Kasten: 1. Br am inen, Priester, Gelehrte, Staatsbeamte, 2. Tschettrys, Krieger, 3. Wai-- fias, Kaufleute, Landlauer, 4. Sudras, Künstler, Handwerker, Tagelöhner u. a. Außer diesen die verachteten Paria's. Nahrungsquellen: Ackerbau, Viehzucht, Industrie, Handel mit den außerorbentlich reichen Producten der Natur und der Kunst.

9. Die politische Geographie - S. 96

1857 - Emmerich : Romen
96 derts die Sekte der Wechabiten (vom Binnenlande Nedschd aus- gegangen), die Muhamed's göttliche Sendung läugnen. Die Araber sind lebhaft, geistreich, mnthig, stolz, freiheitliebend. Sie zerfallen in festangesiedelte und nomadisirende (Beduinen, Kinder der Wüste, räuberisch, gastfrei). Die Araber sind entschiedene Gegner indu- strieller Thätigkeit. — Wir unterscheiden folgende 6 Landschaften: 1. Hedschas, der nördl. Theil des Küstenlandes am rothen Meer, bildet ein türkischs Ejalet (mit zwei Provinzen: Mekka und Medina). — Mekka, 30000 (früher über 100000) E., Vater- stadt Muhamed's, Mittelpunkt seiner Religion, Hauptwallfahrtort; große Messen und Handelsverkehr. Medina, 25000 E., zweite heilige Stadt, Wallfahrten zum Grabe Muhameds. Dschidda, Hafcnst. von Mekka, ein bedeutender Handelsplatz. Iambo, Hafenst. von Medina. 2. Jemen, ebenfalls türk. Ejalet (mit den Prov. Mokka und Jemen). — Mokka, unfern der Str. von Babelmandeb, 20000 E., Handelshafen (Kaffee-Ausfuhr, Einfuhr indischer Waa- ren). Sana, 20000 E., früher Residenz deö Imams. — Die Hafenstadt Aden (ein zweites Gibraltar) ist seit 1839 von den Engländern besetzt. 3. Hadhramaut, Südküste, ohne bedeutende Städte. 4. Oman, die Südostküste, unter einem mächtigen Imam, der auch Besitzungen auf der afrikan. Ostküste (Zanguebar) hat. — Maskat, angeblich 50000 E., mit trefflichem Hafen und ansehn- lichem Handel. 5. Hadsch ar, am pers. Golf, Seeräuberküste. 6. Das Binnenland, in seinem nördlichern Theile (Nedschd), reich an Weiden und Viehtriften, Heimath des Kameels und der schönsten Pferde, im südlichen Theile wüst und zur Som- merzeit völlig menschenleer, im Winter (Regenzeit) von Stämmen aus Nedschd, Hedschas und Jemen mit ihren Heerden durchzogen. §. 38. Asiatische Türkei. Die asiatische Türkei umfaßt (außer Hedschas und Je- men) Kleinasien, Armenien, Mesopotamien, den größten Theil von Kurdistan, Soristan, die Inseln Chpern und Rhodos und die Mehr- zahl der sporadischen Inseln, gegen 25000 Q.-M. mit etwa 16 Mill. E. K l e i n a s i e n hat ein schönes Klima mit schwachem Unter- schied der Jahreszeiten. Großer Produktenreichthum (Baumwolle, Seide, Reis, Getreide, Wein, Südfrüchte, Opium). Die Taurns- kette. Der Südrand waldig und auf der steilen Küste brennend heiß. Der niedrigere Nordrand, mit Obst- und Tannenwäldern bedeckt, nebelig und feucht. Der Westrand der fruchtbarste Theil. Auf den Binnen-Ebenen stellenweise Steppen, Salzwüsten und Steppenseen. Kisil Jrmak, Mäander. — Armenie n mit dem Klima des

10. Die politische Geographie - S. 105

1857 - Emmerich : Romen
105 Nach allen übrigen Seiten sind die vereinigten Staaten vom Meere und dem britischen Amerika begränzt. Die Alleghanhs, das Felsen- gebirge, das Ozarkgebirge und die nordamerikanischen Seealpen. Drei Hauptgebiete: das der atlantischen Küstenströme, das Missisippi- Gebiet und das Gebiet des Columbia. Das Klima sehr veränder- lich, der Boden großenteils außerordentlich fruchtbar. Unermeßliche Waldungen. Savannen und Sümpfe; in den cultivirtern Gegenden Getreide, Mais, Reis, Obst, Tabak, Hanf, Hopfen, Kartoffeln, Ge- müse, Baumwolle, Zucker, Indigo, Gold, Quecksilber, Eisen, Kupfer, Salz, unerschöpfliche Steinkohlenlager. Ans mehr als 120000 Q.-M. leben gegen 25 Milk. E., nur zu einem geringen Theile ('/» Mill.) Ureinwohner; die meisten sind europäischer Abstammung, und zwar englischer; dane- den aber viele Deutsche (4 Mill.), Jreländer, Franzosen, Spanier u. s. w.; außerdem freie Neger, Negersklaven (3 Mill.) und mannigfache Mischlinge. Die englische Sprache ist die herrschende, auch die deutsche ist ziemlich verbreitet. Allgemeine Religionsfrei- heit; über 60 Confessiouen; die Mehrzahl der Gebildeten bekennt sich zur anglikan. und presbyterian. Kirche. Der Unterricht hat eine zu einseitig praktische Richtung. Nahrnngsquellen: Außerordentlich blühender Handel (im Innern durch Seen, Flüsse, Kanäle, Band- straßen, Eisenbahnen, Dampfboote begünstigt; der Seehandel erstreckt sich über alle Welttheile), Acker-, Wein- und Plantageubau, Vieh- zucht, Industrie, Fischerei. — Verfassung: repräsentativer Freistaat. Jeder einzelne Staat regiert sich nach eigenen Gesetzen, und zwar demokratisch. Das gemeinsame Band bildet der General-Kongreß (Senat und Repräsentanten) mit einem Präsidenten, der die vollzie- hende Gewalt hat, und einem Vice-Präsidenten (beide ans 4 Jahre gewählt). Einteilung in 1 District, 31 Staaten und 7 Territorien, welche letztere in die Reihe der Staaten treten, wenn die Anzahl ihrer über 25 Jahre alten Bürger 60000 erreicht hat, und bis dahin Abgeord- nete ohne Stimmrecht zur Volksrepräsentation stellen. I. District Columbia, zwischen Virginien und Mary- land, unter der unmittelbaren Regierung des Kongresses stehend, mit der Haupt - und Bundeöst. Washington, 40000 E., Sitz des Kongresses, Resid. des Präsidenten. Ii. Die Staaten: 1. Maine, der nordöstlichste Staat, nur im Innern frucht- bar, an den Küsten steinig. — Portland, 26000 E. 2. New-Hampshire, der nächstsüdl. Küstenstaat, gebir- gig, waldig, in den Thälern fruchtbar. 3. Vermont, westl. von 2., durch den Counectitut getrennt. 4. Massachusetts, südl. von 2 und 3, bergig, sehr gut angebaut, gewerbfleißig, der gebildetste Staat der Union, mit der größten Volksdichtigkeit. — B o st o n, an der Küste, 150000 E.,
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